Warum #Bamberg_Solitude?

Im April 2020 steht Bamberg still. Die Erde hat COVID-19. 

Die Situation in Bamberg:

Es gelten seit Mitternacht des 21. März 2020 sogenannte „Grundlegende Ausgangsbeschränkungen“ für Bayern. Das öffentliche Leben ist weitestgehend zum Erliegen gekommen. Ein surreales Erlebnis. Im Frühling 2020 bleiben die Touristen aus und die Bamberger in ihren Häusern. 

Meine Situation:

Die gesamte Welt erfährt den wirtschaftlichen Corona-Shutdown. Ich bleibe nicht unberührt davon und bin gezwungen meine reguläre Arbeit über Wochen auszusetzen. Die Beschränkungen des öffentlichen Lebens erlauben aber einsame Spaziergänge und in Begleitung meiner Kamera entstehen so ungewohnte Eindrücke leerer Straßen und verwaister Plätze. Es sind Momentaufnahmen einer Stadt, die wunderschön und sonst voller Leben ist.

Das Ergebnis: #Bamberg_Solitude | corona lockdown

Nun, da ich die Bilder gemacht hatte, stellte ich mir die Frage, ob und wie ich diese Serie anderen präsentieren könnte. Eigentlich dokumentierte ich dieses historischer Ereignis nur für mich beeindruckt von der Leere, der Ruhe und der Einsamkeit in Bamberg. Doch relativ schnell wurde mir klar, dass ich diese Bilder gerne teilen möchte. Jedoch nicht einfach als Socialmedia-Beitrag irgendwo, sondern als zusammenhängendes Dokument, das für sich steht. Ein ruhiger Kontrast zu dem Stress, der Angst, der Wut und der Unsicherheit, die auf der anderen Seite dieser beispiellosen Zeit stehen.

Nachdem ich darüber nachdachte, ob es möglich sei einmal selbst eine eigene physische Ausstellung zu organisieren, kam mir zunächst die Idee eines Bildbandes, das ich vielleicht irgendwann irgendwie produzieren könnte. Die finale Idee, dieses Projekt als Webseite zu realisieren ergab sich dann zwangsweise aus dem Handeln heraus. Das Resultat ist nun >hier< zu sehen.

„Schwierigkeiten scheinen nur da zu sein, um überwunden zu werden.“ – E. T. A. Hoffmann

Im Grunde zeigt sich wunderbar, dass in jeder Krise auch immer Chancen liegen. Und bei all dem Schlechten und dem Leid, das SARS-CoV-2 über die Welt brachte und aktuell noch immer bringt, nehme ich wahr, dass ich viel Glück und das Privileg habe, solch ein Projekt machen zu können.